Eurasierzucht im EKW

Schon früh waren die Zuchtzulassungen im EKW nur unter ganz besonderer Berücksichtigung der Gesundheit und des Verhaltens der Eurasier möglich. Erst nach eingehender Überprüfung der Hunde, die in unveränderter Form auch heute noch bei den Körungen (Zuchtzulassungsprüfungen) erfolgt, wird beurteilt, ob ein Eurasier eine Zuchtzulassung erhält. Die Grundlagen für die Beurteilungen zum äußeren Erscheinungsbild und zum Verhalten des Eurasiers, die der Körmeister in einem Körschein beschreibt, sind im FCI-Standard Nr. 291 für Eurasier fixiert. Seit einigen Jahren muss für die zur Zuchtzulassung vorgestellten Hunde eine bestandene vereinsinterne Verhaltensprüfung nachgewiesen werden.

Das Ergebnis der Dokumentation über die Gesundheitsuntersuchungen wurde ab der Einführung einer Eurasier Datenbank im Jahr 1991 besonders transparent. Mit der weiter entwickelten Eurasier Datenbank sind heute alle Zuchtverantwortlichen im EKW ausgestattet und haben bei anstehenden Verpaarungsplanungen Zugriff auf umfangreiches Datenmaterial. Damit können die Züchter qualifiziert beraten werden.

Diese Datenbank ist eines der Hilfsmittel, mit denen die theoretisch besten Verpaarungen erarbeitet werden. Zu einer qualifizierten Entscheidung, welcher Rüde mit welcher Hündin Nachkommen haben soll, gehört auch die Verwertung von Informationen aus den Körunterlagen, aus dem Zuchtbuch, den Wurfabnahmeprotokollen und nicht zuletzt, auch die persönliche Kenntnis der Hunde.

Nicht bei allen Zuchtvereinen ist es selbstverständlich, dass nach Bedarf gezüchtet wird. In der Eurasierzucht ist eine sogenannte Vorratszucht zu keiner Zeit praktiziert worden. Die Züchter können bei der Verpaarungsplanung eine umfangreiche Beratung durch die Zuchtleiter in Anspruch nehmen. Darüber hinaus bietet der Verein mit seinen Welpenvermittlungen dem Züchter und dem Welpeninteressenten einen besonderen Service.

Euasierzucht heisst, Haltung der erwachsenen Hunde und Aufzucht der Welpen im häuslichen Bereich. Auf eine optimale Prägung der Welpen in sehr guten räumlichen Verhältnissen beim Züchter wird großer Wert gelegt. Eine Überprüfung der örtlichen Verhältnisse und die Kontrolle der Würfe einschließlich der im Haushalt gehaltenen Hunde wird durch ausgebildete Zuchtwarte garantiert.

Gewerbliche oder so genannte Erwerbszucht ist in der Eurasierzucht völlig fremd. Alle Züchter sind Liebhaber der Rasse und kümmern sich intensiv um das Wohl ihrer Eurasier. Insofern gibt es in der Eurasierzucht unter dem Dach des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. auch keine Massenhaltung. 

Zur Eurasierzucht gehört untrennbar auch der gute Kontakt der Züchterfamilien zu ihren Welpenkäufern und umgekehrt. Sehr gerne werden im EKW die Kenntnisse und Erfahrungen bei der Aufzucht, der Prägung, der Ernährung, der Erziehung, der Pflege und anderen wichtigen Dingen an die „Neuen“ weiter gegeben. Die Kontakte und Freundschaften zwischen Züchtern und den Besitzern ihrer gezüchteten Hunde halten oft ein ganzes Hundeleben lang und darüber hinaus.

Eine Vielzahl von engagierten Amtsträgern kümmert sich um die Weiterentwicklung und die optimale Gesundheit der Eurasier.

Mit einer guten Zusammenarbeit wird die Durchführung der Nachzuchtkontrollen gefördert. Nur durch die regelmäßige Überprüfung der Nachkommen hinsichtlich Gesundheit und Verhalten, der anatomischen Gegebenheiten, aber auch der Lebenserwartung ist die Zuchtqualität zu gewährleisten.

Zu etwa 65 – 70 % der erzüchteten Eurasier werden die Ergebnisse der obligatorischen veterinärmedizinischen Untersuchungen bekannt. Dabei handelt es sich um eine stolze Quote, die einen sehr guten Rückschluss auf die Gesundheit der Population zulässt.

Seit vielen Jahren konnte man von der Inzuchtstrategie der Anfangszeit abweichen und züchtet heute in Kenntnis des Inzuchtkoeffizenten und des Ahnenverlustkoeffizienten unter optimaler Inzuchtvermeidung. 

Auch die farbliche Vielfalt der Eurasier ist eine Besonderheit dieser Rasse. Sehr gute Aussichten für die positive Entwicklung der Eurasierzucht ergeben sich aus der Tatsache, dass eine Zucht auf bestimmte Farben und auf einen favorisierten Typ der Hunde im EKW nicht gefördert wird.

Besondere Erwähnung verdient, dass der EKW über seine Zuchtarbeit über die Vereinsgrenzen hinaus betreibt. Die Kontakte zu den Partnervereinen die sich mit der Eurasierzucht innerhalb der Federation Cynologique Internationale (FCI) befassen, werden gepflegt und intensiviert. Von der ursprünglich europäischen Zusammensetzung der IFEZ, hat sich diese Föderation, auch über die europäischen Grenzen hinaus entwickelt und wird weiterhin wachsen.

Durch die durchgängig, umsichtige und planvolle Vorgehensweise in der Eurasierzucht, sehen die Prognosen für die Zukunft unseres idealen Familienhundes sehr gut aus.