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Faszination Eurasier

Der Eurasier ist die jüngste deutsche von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannte Hunderasse.

Der Gründer dieser Hunderasse Julius Wipfel wollte einen sehr ursprünglichen Hund züchten mit einem natürlichen Körperbau, mit hervorragender Anpassungsbereitschaft und den sozialen Fähigkeiten seiner Urahnen, dem Stammvater Wolf.
Es sollte ein großspitzartiger Familienhund in schönen Farben sein, attraktiv und respektabel in der Erscheinung, ruhig und ausgeglichen im Wesen, mit hoher Reizschwelle.

Heute ist der Eurasier ein faszinierender, charaktervoller Hund, der sich allen häuslichen Verhältnissen und seiner Umwelt gut anpassen kann.

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Der Rassestandard

FCI Standard Nr. 291

Der Eurasier ist ein harmonisch aufgebauter, mittelgroßer, spitzartiger Begleithund mit Stehohren, der in verschiedenen Farbschlägen gezüchtet wird.
Am ganzen Körper hat der Eurasier dichte Unterwolle und mittellanges lose anliegendes Grannenhaar; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe sind kurzhaarig, während die Rute und die Rückseite der Vorder- und Hinterläufe mit langen Haaren besetzt sind.
Der Schädel ist harmonisch geformt, nicht zu breit, von oben und von der Seite gesehen keilförmig. Die Nase und die Lefzen sind schwarz pigmentiert, das Gebiß ist kräftig, gesund und vollständig (42 Zähne). Die Augen sind dunkel, mittelgroß, mit straff anliegenden schwarz pigmentierten Lidrändern.
Die Rumpflänge beträgt etwas mehr als die Widerristhöhe bei mittelschwerem Körperbau.
Die Rute ist buschig behaart und wird aufliegend -nach vorn über den Rücken oder leicht seitwärts- gebogen oder gerollt getragen.
Der Eurasier hat ein raumgreifendes Gangwerk, mit viel Schub und gutem Vortritt.

Bemerkenswert ist die Zunge des Eurasiers. Obwohl die Farbe der Zunge als Rassemerkmal unwichtig ist, erregt sie doch immer wieder Aufsehen. Bei ihr haben sich die typische blaue Zunge des Chow Chow und die rosa Zungen von Wolfsspitz und Samojede verbunden. Von rosa bis blau treten alle gescheckten Varianten entsprechend der Laune der Natur auf. Hundefreunde identifizieren den Eurasier anhand der blauen Zunge stolz als Chow Chow und sind recht erstaunt zu erfahren, dass es noch andere „blaublütige“ Hunde gibt.

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Verhalten & Charakter

Selbstbewußter Familienfreund

Der Eurasier ist ein selbstbewußter Individualist, ruhig und ausgeglichen, der manchmal zu eigenständigen Entscheidungen neigt. Bedingt durch seine Feinfühligkeit hat er ein erstklassiges Gespür für die Stimmung seiner Menschen, ja man könnte ihn fast als Resonanzhund bezeichnen. Bemerkenswert ist sein in vielen Situationen instinktsicheres Verhalten und sein ausgeprägtes Sozialverhalten gegenüber Menschen und Artgenossen.

Der Eurasier liebt seine ganze Familie und ist auf diese stark fixiert. Fremden gegenüber ist er zurückhaltend ohne jedoch unfreundlich zu sein. Der Eurasier mag sich nicht von jedem Fremden betätscheln lassen – er nimmt erst Kontakt auf, wenn er selber mag und das kann schon mal eine Weile dauern. Da der Eurasier ein pelziger Sympathieträger ist, der zum Knuddeln reizt, ist es für Fremde manchmal enttäuschend, wenn der Eurasier sich ihrem Streichelangebot verweigert. Gegenüber den eigenen Menschen sind die meisten Eurasier jedoch große Schmuser.

Der Eurasier verhält sich sehr umweltfreundlich, er ist kein Kläffer, der am Gartenzaun hinter jedem Passanten oder Radfahrer herbellt, seine Lautfreudigkeit ist sehr gering. Als unbestechlicher Wächter schlägt er bei ungewohnten Störungen nur kurz an. Eurasier wissen, wie weit Fremde Zutritt erhalten und können an der Mimik und der Körperhaltung ihrer Menschen ablesen, ob der Besucher mißliebig ist; sie lassen dann meist ein tiefes, warnendes Knurren hören.

Auf Spaziergängen ist der Eurasier ein angenehmer Begleiter, denn er hat keinen ausgeprägten Jagdtrieb und nimmt keine Spuren auf. Aber auch ein Eurasier wird einem aufgescheuchten Kaninchen in den meisten Fällen lustvoll hinterherjagen, ist die Beute außer Sicht, kehrt er schnell zurück. Die meisten Eurasier lassen sich auf Kommando abrufen und brechen die Jagd bereitwillig ab.

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Haltung & Pflege

Enge Menschenbindung

Der Eurasier ist gut zu erziehen, da er sehr schnell begreift, was man von ihm will. Schon beim Welpen soll spielerisch die Erziehung beginnen und mit Liebe und Konsequenz fortgeführt werden. Jeder Eurasier lernt gerne sein Leben lang. Der erwachsene Eurasier ist ein selbstbewußter Begleiter seiner Familie.

Der Eurasier hat das gleiche natürlich Bedürfnis wie sein Urahn, der Wolf; er will wie der Wolf in einer Rudelgemeinschaft leben mit vielfältigen sozialen Kontakten. So sucht auch der Eurasier den ständigen Kontakt zu seinen Menschen, die ihm das Rudel ersetzen. Er gehört deshalb dahin, wo sich seine Familie aufhält, in die Wohnung beziehungsweise ins Haus. So ist auch verständlich, dass eine Zwingerhaltung für den Eurasier auf gar keinen Fall in Frage kommt. Der Eurasier will das tägliche Leben mit seinem Menschen teilen, für langes Alleinsein ist er nicht geschaffen. 

Auch wenn der Eurasier als ruhiger Hund gilt, so braucht er seinen regelmäßigen täglichen Auslauf. Wenn Herrchen oder Frauchen joggen, rennt der Eurasier begeistert mit. Auch läuft er gern neben dem Fahrrad, doch damit darf man erst nach dem ersten Lebensjahr beginnen. 

Sportliche Betätigung wie zum Beispiel Agility macht ihm Freude und beugt der Langeweile vor, aber zur Schutzhundausbildung oder zur Ausbildung in fremder Hand ist er nicht geeignet Der Spieltrieb ist bei vielen Eurasiern nicht stark ausgeprägt und Wiederholungsspiele langweilen die meisten Hunde. Für Apportierspiele wie zum Beispiel Bällchen holen ist die Begeisterung nicht allzu groß.

Trotz seines längeren Haarkleides ist der Eurasier pflegeleicht. Regelmäßiges wöchentliches Bürsten genügt vollauf. Im Frühjahr und im Herbst, während der Zeit des Fellwechsels, lockert sich die Unterwolle und kann in ganzen Büscheln herausgeholt werden.